Komplettlösung

P - Spiele Index Q - Spiele

Pirates! Gold
Hersteller : Microprose
Genre : Strategie-Action-Abenteuer
Jahr : 1994
Bewertung : 85 %

Stapellauf

Als erstes sollte man eine der vorgegebenen Missionen spielen, um ein wenig zu üben. Diese haben jedoch den Nachteil, daß man bereits zu Beginn recht alt ist und die Mannschaft häufig sehr unzufrieden ist ( die Auswirkungen des Alters auf das Spiel erläutere ich später ). Da man bei manchen historischen Kaperfahrten bereits über gute Schiffe und große Mannschaften verfügt, kann man hier schon einige Erfolge verbuchen. Wenn man einige Kämpfe überstanden hat und mit der Steuerung vertraut ist, sollte man seine eigene Karriere starten. Dabei ist es von Vorteil, wenn man nicht Spanien als Heimatland wählt, da man im Spiel durch einen " Privatkrieg " gegen die Spanier die besten Erfolge erzielen kann ( auch dazu später mehr ). Ich bevorzuge Frankreich oder England. Außerdem sollte man eine andere Zeitperiode wählen, und zwar 1560 ( in dieser Epoche sind die Städte am einfachsten zu erobern ). Man kann so die gewinnträchtigen Gold- und Silberflotten der Spanier leichter ausrauben. Das einzige Problem, das sich für mich hier ergab war, daß ich meine Waren nach einiger Weile nicht mehr absetzen konnte. Welche Schwierigkeitsstufe Ihr wählt, ist reine Geschmacksache. Zu Beginn ist der Anfängerlevel jedoch anzuraten. Als herausragendes Talent sollte man Kanonenschiessen wählen. Aber auch die anderen Skills sind nicht schlecht, so nimmt z.B. die Konstitution eines medizinisch bewanderten Jungpiraten im Alter nicht so schnell ab. Die Fechtkämpfe gewinnt man nach einiger übung meist auch so. Als nächstes kommt man mit einer mehr oder weniger guten Mannschaft auf einem Schiff in der Karibik an.

Piratenbande

Jetzt etwas zur Mannschaft, da mit ihrer Qualität fast alles steht und fällt. Mit einer kleinen Mannschaft ( 30 - 50 Mann ) kann man, je nach Schiffstyp, nicht alle vorhandenen Kanonen abfeuern. Zusätzlich hat man Nachteile im Fechtkampf, wenn man gegen eine übermacht kämpfen muß. Städte, die 200 Wachsoldaten haben, mit 50 Piraten anzugreifen, ist natürlich Selbstmord. Eine Mannschaft von über 500 Mann ist jedoch extrem schwer bei Laune zu halten. Sobald eine Crew einmal sauer ist, muß man mit Meutereien rechnen, die immer recht teuer werden. Manchmal verliert man dabei sogar Schiffe oder schlimmstenfalls die gesamte Flotte. Mit 500 Mann muß man auch dauernd irgend jemand angreifen, um die Leutchen mit Lebensmitteln zu versorgen. Wenn man jedoch einmal 700 zufriedene Piraten unter sich hat, kann man so ungefähr alles angreifen, was man findet (außer Freunde natürlich). Meine persönliche Methode für unzufriedene Mannschaften ist diese: Man greift eine große Stadt ( z.B. Cartagena ) an. Dann lenkt man im Landkampf die Streitmacht der Gegner ab, indem man einen Grossteil des eigenen Heeres ins Freie stellt und von den Soldaten aufreiben läßt. Mit einem anderen Teil geht man durch Wald ( in dem man nicht gesehen wird ) und fällt in die Stadt ein. Wenn man dann mit den übrigen Piraten den Kampf im Fort gewinnt, bekommt man oft eine Menge Geld, durch das die nun verkleinerte Mannschaft schon erheblich aufgemuntert wird. Sollte die Party jetzt immer noch nörgeln, geht man in eine befreundete Stadt und teilt seine Schätze unter der Mannschaft auf. Danach hat man zwar nur noch wenige Leute und ein nicht gar so tolles Schiff aber die Mannschaft ist wieder glücklich und man selbst hat mehr Privatgeld.

Klar zum Entern

Nun mehr zum Thema Kampf. Ganz allgemein kann man sagen, daß die Flucht immer die schlechteste Option ist, wenn man bereits angegriffen hat. Also gilt: Nur angreifen, wenn man sich seiner Sache auch sicher ist! Ein Kampf gegen eine Stadt sollte so aussehen: Wenn man wesentlich mehr Männer hat als im Ort Soldaten stationiert sind, sollte man in einiger Entfernung an Land gehen und sich auf einen Landkampf einlassen. Dabei ist es von Vorteil, ein ganzes Stück entfernt von der Stadt anzulegen, da die Stadt so meist nicht gewarnt wird und damit keine Gelegenheit hat, das Gold fortzuschaffen. Außerdem steigert das die Chance, direkt fechten zu dürfen und nicht erst an Land kämpfen zu, müssen. Wenn man weniger Leute hat, sollte man besser die Finger von der Stadt lassen. Sollte man jedoch einen grossen Vorteil davon haben ( Silberflotte ), dann ist der Kampf Meer-Schiff eher anzuraten ( sofern man genug Erfahrung hat ). Wenn jetzt der Wind jedoch aus der Richtung der Festung kommt, wird die Situation sehr erschwert. Andernfalls immer feste auf die Festung! Sobald die Stadt nicht mehr allzu viele Kanonen hat, angreifen und dann wieder fechten. Sollte man nach einer Stadteroberung die Möglichkeit haben, einen neuen Gouverneur einzusetzen, sollte man dabei politisch vorgehen. Ein Beispiel: Du bist Engländer und hast gerade angefangen zu spielen. Die Engländer sind Alliierte der Franzosen. Die Franzosen sind im Krieg mit den Spaniern. Holländer sind neutral. Du eroberst eine spanische Stadt. Da die Spanier nun automatisch böse auf Dich sind, wirst Du die Stadt entweder englisch oder französisch machen, da beide mehr oder weniger Feinde der Spanier sind. In diesem Falle würde ich mich für die Franzosen entscheiden, weil dadurch die Möglichkeit, von ihnen geadelt zu werden zunimmt, und die Engländer sich auch freuen. Jetzt zurück zum Thema. Wenn es zu einer Begegnung auf See kommt, sollte man erst einmal schauen, um wen es sich handelt. Piraten und Piratenfänger sind schwerere Gegner als andere, da sie immer mehr Besatzung und Kanonen haben als ein Händler auf gleichem Schiffstyp. Dafür kann beim Gouverneur für einen Piraten ein neuer Adelstitel und für einen Piratenfaenger eine schöne Belohnung herausspringen. Man sollte nicht versuchen, mit einer Schaluppe gegen eine Kriegsgaleere zu kämpfen ( außer man ist wirklich gut ).

Flotte Flotte

Zu Beginn sollte man sich langsam an die besseren Schiffstypen herankämpfen. Später sollte die Flotte aus einer Barke, ein bis zwei schnellen Galeeren und weiterhin nur aus normalen und Kriegsgaleeren bestehen. Die Barke benutzt man, um schnelle Schaluppen und Pinassen zu jagen, da alle drei Schiffe auch recht gut gegen den Wind segeln können. Die schnellen Galeeren werden gegen praktisch alle anderen Schiffe eingesetzt, da sie wendig und schnell sind, jedoch trotzdem gute Feuerkraft haben. Die Fregatte in späteren Epochen ist übrigens so ziemlich dasselbe wie eine schnelle Galeere. Die anderen Galeeren sind nur zu Transportzwecken einzusetzen. Wenn man sich also entschließt, anzugreifen ( dabei wieder zwischen Freund und Feind unterscheiden ), sollte man zuerst einmal das gegnerische Schiff ein wenig demolieren. Hier treten wieder verschiedene Situationen auf. Ein Schuß einer Kriegsgaleere kann eine Pinasse bereits versenken. Findet man zu Beginn seine erste schnelle Galeere, so ist es ratsam, sie nicht zu beschädigen, wenn man keine Stadt als Reparaturmöglichkeit in der Nähe hat.

Heimaturlaub

Das bringt mich zum Thema Städte. Allgemein kann man sagen, daß es nicht günstig ist, Städte aufzusuchen, da sich das ungünstig auf die Moral der Mannschaft auswirkt ( besonders, wenn man Männer anheuert ). Andererseits kommt man nicht drum herum, Häfen anzulaufen, um Reparaturen ausführen zu lassen, Waren zu verkaufen, Informationen einzuholen, Schatzkarten zu kaufen, Piraten anzuwerben oder den Gouverneur zu besuchen, sich einen neuen Adelstitel verleihen zu lassen oder sich eine neue Frau zu suchen. Wenn man seine Beute verteilt, ist es natürlich günstig, so wenig Männer wie möglich zu haben. Vorher sollte man auch seine Barke verkaufen, da man meist mit seinem billigsten Schiff, also der seltenen, schnellen Galeere weiterspielen muß. Wenn man schon heiratet, dann nur eine richtige Schönheit ( das hebt den Piratenpunktpegel ). Wenn man Informationen über seine verschollenen Familienmitglieder bekommt, nicht blind hinterherjagen, sondern bei Gelegenheit einmal nachfragen, da man immer auf die Laune seiner Leute achten muß. Bevor man versucht, eine Stadt zu betreten, sollte man sich im klaren darüber sein, ob die Einwohner einem freundlich gesinnt sind, da man Schiffe verlieren kann, wenn dies nicht der Fall ist. Wenn man einen Piraten in feindlichen Gewässern fängt, kann man diesen durchaus nach der Goldoder Silberflotte fragen. Man muß den Piraten immer an das Land ausliefern, in dessen Gewässern er sich befand ( Pirat in englischen Gewässern also bei einem englischen Gouverneur abgeben usw. ). Ist man jedoch mit der betreffenden Nation im Streit, kann man dem Piraten auch wichtige Informationen entlocken - er flieht dann irgendwann. ähnlich verfährt man mit Piratenfängern. Nun möchte ich noch etwas zum " Jagdgebiet " sagen. Am günstigsten hat es sich erwiesen, an der Küste von Südamerika auf Schiffefang zu gehen. Hier gibt es eine Menge Städte, die auch noch recht dicht stehen, so daß man genug Beute finden sollte. Wenn man in den meisten Städten eigene Gouverneure hat (gute Möglichkeit, um an Adelstitel zu kommen), kann man entweder die Seiten wechseln oder einfach in Richtung Florida segeln. Dabei jedoch auf keinen Fall den direkten Weg nehmen, sondern immer entweder über Mittelamerika oder ( noch besser ) über die Inseln oberhalb von Trinidad fahren. Dies hat den einfachen Grund, daß in Landnähe mehr Schiffe kreuzen und bei einer langen Fahrt die Mannschaft knurrig wird. Zu Beginn erwähnte ich bereits, daß das Altern ein Problem bei Piraten ist. Die Gesundheit nimmt ab, was zur Folge hat, daß die Mannschaft, die nicht gerne unter einem kranken Kapitän dient, noch schwieriger bei Laune zu halten ist. Ein weiterer Nachteil ist der, daß man weniger Piratenpunkte bekommt.

Hohe Politik

Jetzt noch einige Anmerkungen zum politischen Geschehen in der Karibik. Im Jahr 1560 gehören die meisten Städte und damit das nahegelegene Land den Spaniern. Da man nun einmal ein Pirat ist und sich mit ehrlichem Handeln schwertut, muß man kämpfen. Ich kämpfe meist für eine Seite, greife also auch nur die Feinde dieser Seite an. Wer verfeindet und befreundet ist, erfährt man in den Städten oder von anderen Schiffen. Da um 1650 die Holländer nur schwach vertreten sind, bekämpfe ich sie meist nicht ( damit fällt vielleicht später ein Holländischer Adelstitel für mich ab ). Wenn sich gerade niemand bekriegt, wird die Sache schon schwieriger. Dann kann man eigentlich nur durch abgelieferte Piraten oder Städte, in die man befreundete Gouverneure einsetzt, die Gunst des jeweiligen Königs erringen. Da schnelle Galeeren fast nie von Spaniern benutzt werden, muß man gerade zu Beginn vielleicht auch einmal Freunde angreifen, was jedoch bei einem Schiff nicht ins Gewicht fällt. Wenn die meisten Städte dann den Freunden gehören, und man selbst den höchsten Adelstitel hat, kann man auch schon einmal die Seiten wechseln, um auch von anderen Nationen geadelt zu werden. Wenn man sich etwas Zeit läßt und nicht nach jeder Heldentat für das eigene Land eine Stadt aufsucht, bekommt man bei späteren Adelstiteln auch eine Menge Land vom König überschrieben, was sich positiv auf die Punkte auswirkt. Wenn man all diese Regeln beachtet, sollte man nach einigen Jahren Piratenlebens zum Berater des Königs werden.

( Autor: Unbekannt )



P - Spiele Index Q - Spiele